Medizinisch-technische Radiologieassistent:innen (MTRA) sind viel
gefragte Fachkräfte im Gesundheitswesen und werden sowohl in
Krankenhäusern als auch in radiologischen Fachpraxen für die Diagnostik
und Therapie gebraucht.
Wir haben hier zusammengetragen, wie die
Ausbildung zu MTRA aussieht, welche Aufgabenfelder und Bereiche es gibt
und wie die Berufschancen aussehen.
Die Ausbildung zur MTRA
Voraussetzung
für die Ausbildung zur medizinisch-technischen Radiologieassistent:in
ist mindestens ein Realschulabschluss. Die Berufsausbildung selbst
dauert dann drei Jahre und besteht aus Theorieblöcken an der
Berufsschule und Praxisteilen in Arztpraxen oder Krankenhäusern. Im
ersten Lehrjahr liegt der Fokus auf der Theorie – hier werden vor allem
Grundlagen der Medizintechnik, aber auch die Anatomie des Menschen
vermittelt. Wenn man sich für diese Laufbahn entscheidet, sollte man
demnach Interesse für Naturwissenschaften mitbringen und sich bewusst
sein, dass man am Patient:in arbeiten wird. Einfühlungsvermögen und
Teamgeist sind entsprechend wichtige Eigenschaften einer MTRA – und auch
Verletzungen und Blut sollte einen nicht außer Gefecht setzen.
Wenn
man eine Ausbildung bei einem kommunalen Klinikum oder einer Uniklinik
macht, wird diese nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des
öffentlichen Dienstes (TVAöD) vergütet. Folgendes Brutto-Gehalt kann man
entsprechend in den drei Jahren erwarten (Stand Juli 2022):
- 1. Lehrjahr: 1.068,26,-
- 2. Lehrjahr: 1.118,20,-
- 3. Lehrjahr: 1.164,02,-
Entscheidet man sich für einen Ausbildungsbetrieb in privater Hand oder mit kirchlichem Träger, erhält man in der Regel kein Gehalt. Hier gibt es dann aber andere Förderungsmöglichkeiten.
Stellenangebote MTRA
TOP-Karrierechancen als Medizinisch-technische Radiologieassistent:in
Einsatzbereiche als Radiologieassistent:in
Nach der Ausbildung hat man grundlegend vier verschiedene Einsatzbereiche zur Auswahl:
- Radiologische Diagnostik
- Strahlentherapie
- Nuklearmedizin
- Strahlenphysik & Dosimetrie
In allen vier Bereichen hat man als MTRA eine große Verantwortung, da dies der einzige Gesundheitsfachberuf mit Fachkunde im Strahlenschutz ist. Zudem dürfen medizinisch-technische Radiologieassistent:innen ohne ärztliche Aufsicht und Verantwortung arbeiten.
Radiologische Diagnostik
In diesem Bereich ist man als MTRA für bildgebende Verfahren mit verschiedenen Geräten (Röntgen, MRT, CT und Röntgenkontrastmitteluntersuchung) zuständig. Hier sind vor allem gute Anatomiekenntnisse und die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Ärzt:in wichtig. Zudem ist man als Radiologieassistent:in für die Qualitätssicherung und den Strahlenschutz verantwortlich – in Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, Personal und Patient:innen nur den minimal nötigen Strahlen auszusetzen.
Strahlentherapie
In der Strahlentherapie behandelt man als MTRA vor allem Patient:innen mit Krebserkrankungen mittels Strahlung, die von außen auf die Tumore gelenkt werden. Entsprechend nah ist man an den Patient:innen dran und deren erste:r Ansprechpartner:in. Als Bezugsperson hat man viel Verantwortung und betreut die Patient:innen auch psychisch.
Nuklearmedizin
In der Nuklearmedizin behandelt man ebenfalls vorrangig Krebspatient:innen. Hier werden allerdings radioaktive Substanzen in sehr kleinen Mengen verabreicht und im Körper mittels hochempfindlicher computergestützten Strahlenmessgeräten an die entsprechenden Stellen gelenkt. Als MTRA bereitet man die Substanzen für die Behandlungen vor und bestimmt die Strahlenmenge. Auch hier ist man für den Schutz und die Qualität verantwortlich.
Strahlenphysik & Dosimetrie
Dieser Bereich ist sehr vielfältig und umfasst unter anderem die Überwachung von Therapieanlagen, aber auch die Planung von Behandlungen. Hier wird die eigenständige Arbeitsweise der MTRA und die enge Zusammenarbeit mit Ärzt:innen in der Therapieplanung deutlich.
Karrieremöglichkeiten und Gehalt
Als
MTRA hat man grundsätzlich in allen vier oben vorgestellten Bereichen
viele Möglichkeiten, da entsprechend ausgebildete Fachkräfte in
Krankenhäusern und radiologischen Praxen immer mehr gebraucht werden.
Zudem kann man als Radiologieassistent:in in der Industrie und Forschung
arbeiten. Dabei hat man in allen Bereichen gute Aufstiegschancen und
Weiterbildungsmöglichkeiten.
Arbeitet man für ein Krankenhaus des
öffentlichen Gesundheitswesens, kann man mit einem Einstiegsgehalt von
circa 2.700,- Brutto rechnen. Mit etwas Berufserfahrung kann das dann
aber auch schnell auf bis zu 3.736,- steigen. Bei einem kirchlichen
Träger bekommt man nach der AVR Diakonie Gehaltstabelle etwas mehr als
nach dem TVöD. Wenn man sich zu leitenden MTRA weiterbildet, steigt das
Gehalt weiter und man kann mit einem Bruttogehalt von über 4.000,- im
Monat rechnen.
Allerdings gibt es dabei auch große Unterschiede
zwischen den Bundesländern. In Baden-Württemberg, Bayern und Hessen
liegen die Gehälter einer MTRA eher über dem bundesweiten Durchschnitt.
In den neuen Bundesländern etwas darunter.
Arbeitest du hingegen
für eine private Praxis, kann das Gehalt noch einmal ganz anders
aussehen. Je nach Größe und Standort ist es hier auch möglich, deutlich
mehr als in kommunalen Krankenhäusern oder Unikliniken zu verdienen, die
nach dem TVöD bezahlen.
Zuletzt aktualisiert: Juli 2022
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